Gemeinsam im Wald

Datum: 15.09.2025
In-Game Datum: Aubentag, 24.Pflugzeit 2276 IC

Die Gefährten (Dramatis Personae)

Sieben: Ein Mann, der das Handwerk des Henkers versteht, dem nun aber das Schicksal selbst die Schlinge um den Hals gelegt hat.

Viktor Fahlhelm: Ein Jäger, der diesmal fast zur Beute wurde.

Oppor von der Thunmühle: Ein anerkannter Kaufmann, der nun ein leuchtendes „Souvenir“ trägt.

Hendrik de Bruiyne: Ein westenländischer arkaner Kampf-Zauberer, dessen Feuerball hell brannte, aber nicht so hell wie das Mal auf seiner Haut.

Thyra Frostklaue: Eine wilde Barbarin aus dem Nordland, deren Stolz arg strapaziert wurde.

Snert: Ein Zwergen-Schlächter, der einen glorreichen Tod sucht, aber fast wie Vieh geschlachtet worden wäre.

Der missglückte Geleitschutz
Es klang nach leicht verdientem Geld – oder zumindest nach einer ehrenhaften familiären Pflicht. Die Gruppe hatte sich zusammengefunden, um Siebens Tante, eine Äbtissin des Morr, sicher nach Talagaad zu geleiten. Die Gerüchteküche sprach von „Räubern“ in der Gegend. Rückblickend wären gewöhnliche Wegelagerer ein Segen gewesen. Was genau geschah, liegt im Nebel des Schmerzes verborgen. Die Erinnerung an den Konvoi endet mit Schreien, Feuer und dem dumpfen Schlag, der die Welt schwarz werden ließ.

Ein Erwachen im Albtraum
Als das Bewusstsein zurückkehrte, fanden sich unsere Helden in einer Situation wieder, die selbst den abgebrühtesten Recken das Blut in den Adern gefrieren ließe. Gefesselt, entwaffnet und buchstäblich bis zum Hals in der Scheiße. Die Tiermenschen hatten ihre Gefangenen mit einer widerwärtigen Paste aus gesammelten Kräutern und unbeschreiblichem Unrat beschmiert – eine Würze für das bevorstehende Festmahl. Und es war keine kleine Räuberbande: Hunderte von Gors und Ungors hatten sich versammelt. Die Luft war erfüllt von gutturalem Gesang und ritueller Raserei. Der Opfertod schien unausweichlich.

Das Chaos frisst sich selbst
Doch wie so oft ist die größte Schwäche des Chaos seine eigene Natur. Gerade als die Messer gewetzt wurden, brach ein Streit um die Führung aus. Ein massiger Bestigor forderte den Häuptling der Herde heraus. Während die Bestien johlend den brutalen Zweikampf ihrer Anführer begafften, nutzten Sieben, Viktor, Oppor und Hendrik die Gunst der Sekunde. Mit letzter Kraft sprengten sie ihre zerfransten Fesseln. Zusammen mit der Äbtissin, die in all dem Chaos ihre Würde (wenn auch nicht ihre Sauberkeit) bewahrt hatte, rannten sie um ihr Leben.

Feuer und Flucht
Die Flucht blieb nicht unbemerkt. Am Waldrand stellten sich ihnen einige Ungors und ein ausgewachsener Gor in den Weg. Es war der Moment, in dem Hendrik de Bruiyne bewies, warum man einen Zauberer nicht reizen sollte. Während der Rest der Gruppe sich verzweifelt mit bloßen Händen und improvisierten Waffen verteidigte, channelte Hendrik die Winde der Magie. Ein gleißender Feuerball schoss aus seinen Händen und verwandelte drei Ungors in einem Wimpernschlag in Aschehäufchen. Der Weg war frei.

Ein verfluchtes Souvenir
Keuchend, verletzt und stinkend wie ein Oger, brachen die Gefährten aus dem Unterholz auf die Reichsstraße. Und Sigmar – oder Morr – musste gelächelt haben: Eine Kutsche kam genau in diesem Augenblick des Weges. Nach anfänglichen Zögern ließ der Kutscher sie aufspringen.

Doch die Erleichterung in der Sicherheit der ratternden Kutsche währte nur kurz. Als die Wolken draußen aufrissen und das kranke, grüne Licht von Morrslieb in das Innere der Kabine und aufs Dach fiel, offenbarte sich das wahre Ausmaß ihres Martyriums.

Dort, wo das Mondlicht ihre Haut berührte – an Handgelenken, Handflächen oder Unterarmen – begannen seltsame Chaosrunen fahlgrün zu glimmen. Sie waren gebrandmarkt. Sie sind den Tiermenschen entkommen, aber sie haben etwas mitgenommen, das man nicht einfach abwaschen kann. Angst und Ungewissheit fahren nun als stumme Passagiere mit.

Sieben's Tante Sieglinde, Biestmenschen

• Was haben die Tiermenschen wirklich mit ihnen gemacht, während sie bewusstlos waren?
• Was bedeuten die Runen?
• Sie werden die Stadtmauer voraussichtlich in den frühen Morgenstunden des Marktags erreichen, kurz bevor die Tore für den Händlerverkehr geöffnet werden.