Zu Gast beim Baron
Zusammenfassung
Die müden und von den Schrecken des Waldes gezeichneten Gefährten erreichten endlich die schützenden Palisaden von Talagaad. Der erste Schritt zurück in die Zivilisation war profan, aber notwendig: Sie wuschen sich Blut, Schlamm und den stinkenden Unrat der Tiermenschen von den Leibern. Siebens Tante, die ehrwürdige Äbtissin, verabschiedete sich hier von der Gruppe, um im Morr-Tempel vor den Toren der Stadt Zuflucht zu suchen. Sie versprach jedoch, ihren Hohepriester um Rat bezüglich der leuchtenden Male zu fragen. Während Viktor im komfortablen Stadthaus bei Hendrik und Oppor nächtigen durfte und sich am ungewohnten Luxus erfreute, fanden Sieben und Thyra ein karges Lager in einer Kammer der Henkersgilde.
Doch die Nacht brachte keine Ruhe. Oppor und Hendrik gruben tief in alten Folianten der Hausbibliothek und förderten eine beunruhigende Wahrheit zutage: Das Mal stammt von einem Bray-Schamanen der Tiermenschen. Es dient nicht nur als Brandzeichen, sondern als magischer Leuchtturm, mit dem die Bestien ihre Opfer jederzeit aufspüren können – womöglich dient es noch finstereren Zwecken. Auch Viktor wurde im Schlaf heimgesucht. In einem verstörenden Albtraum jagte er durch den Wald – doch nicht als Mensch mit dem Bogen, sondern auf allen Vieren, reißend und blutrünstig wie ein wildes Tier. Er erwachte schweißgebadet und betete sofort zu Taal, um das drohende Unheil abzuwenden.
Am Nachmittag des Marktags erhielt Hendrik Besuch von Malko Matasca, einem übel riechenden Hexer, der mit Geistern spricht. Malko enthüllte, dass die Geisterwelt das Chaosmal auf den Gefährten hell leuchten sieht, und bot an, einen Kräutersud zu brauen, der die Wirkung des Mals unterdrücken oder verlangsamen könnte – allerdings ohne Garantie auf Erfolg. Auf dem belebten Markt von Talagaad machte Hendrik kurz darauf eine entsetzliche Entdeckung. Am Stand des Kaufmanns Albrecht Vasser fand er Waren, die er im Lager der Tiermenschen gesehen hatte – darunter ein Armband, das man Thyra abgenommen hatte. Die Schlussfolgerung war pure Ketzerei: Vasser trieb Handel mit den Bestien des Chaos.
Als Hendrik den Händler konfrontierte, erkannte dieser den Zauberer aus dem Gefangenenlager wieder und hetzte seine Schläger auf ihn. Während Hendrik Malko losschickte, um die Gefährten zu holen, schleuderte er einen der Angreifer mit einem magischen Stoß zu Boden. Die herbeigeeilte Stadtwache erwies sich jedoch als nutzlos, da Vasser sich ihre Loyalität schamlos mit einem Beutel Münzen kaufte. Die Situation drohte zu eskalieren, als plötzlich schwer bewaffnete Gardisten eingriffen. Ihr Waibel verkündete knapp, dass der Baron von Feuerbach die Gruppe zu sehen wünsche.
Auf dem Weg zur Stadtresidenz spürten die Gefährten Blicke im Nacken. Etwas beobachtete sie aus den Schatten der Gassen und flüchtete auf allen Vieren, als es bemerkt wurde. Viktor fand im Schlamm eindeutige Hufspuren – der Beweis, dass die Tiermenschen, zumidest einer, bereits in der Stadt waren.
In der Residenz empfing sie der Baron bei einem privaten Abendessen, stets beobachtet von seiner auffallend hübschen, schwarzhaarigen Assistentin Ebore. Der Baron spielte mit offenen Karten: Er wusste, dass Tiermenschen im Wald lauerten und dass Vasser ein Verräter war. Doch er brauchte Beweise für den Stadtrat, um Vasser legal zu vernichten und dessen Geschäfte zu übernehmen. Er bot der Gruppe Silber und Freundschaft an, wenn sie ihm Vassers Hauptbuch aus dem Speicher am Hafen beschaffen würden.
Die Gefährten willigten ein, doch das Intrigenspiel war noch nicht vorbei. Als sie die Residenz verließen, trat Ebore, die Hendrik den ganzen Abend über fixiert hatte, dicht an den Zauberer heran. Leise flüsterte sie ihm eine Nachricht ins Ohr, die den Auftrag komplizierte: „Bringt mir das Amulett, das er versteckt. Nicht dem Baron. Mir.“
Wichtige Begegnungen (NPCs)
* Malko Mataska: Der übelriechende Geisterseher und Freund von Hendrik.
* Baron Rainer von Feuerbach: Charmant und gefährlich wirkend.
* Ebore: Die schwarzhaarige, attraktive und mysteriös Assistentin des Barons.
* Albrecht Vasser: ein Kaufmann, der mit Tiermenschen handelt (Ketzerei!).
Offene Fragen / Nächste Schritte
- Auftrag: Das Hauptbuch und eventuelle andere Beweise aus dem Lagerhaus am Hafen holen.
- Dilemma: Geben sie das Amulett dem Baron (ihrem offiziellen Auftraggeber) oder der geheimnisvollen Ebore? Was ist das für ein Amulett, dass sie es hinter dem Rücken ihres Meisters haben will? Und was passiert, wenn der Baron herausfindet, dass sie Beweise unterschlagen?
- Ist Viktors Traum nur Stress oder beginnt das Chaosmal, seinen Geist zu korrumpieren?
- Die Hufspuren in der Gasse beweisen, dass Tiermenschen (oder Mutanten) innerhalb der Stadtmauern agieren. War es ein Späher der Herde? Oder ein Handlanger Vassers? Weiß der Feind, wo die Gruppe jetzt unterschlupft?
- Wie schafft man es Ebore heimlich beim Baden zu beaobachten?
Anwesenheit & Belohnungen
| Charakter | Spieler | EP | Anwesend | Anmerkungen |
|---|---|---|---|---|
| Viktor | Christian | 1 | ja | keine |
| Snert | Jochen | 1 | nein | keine |
| Hendrik | Karsten | 1 | ja | keine |
| Thyra | Marc | 1 | nein | keine |
| Sieben | Marko | 1 | ja | keine |
| Oppor | Peter | 1 | ja | keine |


